Bewegungssucht und komorbide Störungen

Obwohl das zwanghafte und pathologische Sporttreiben, Bewegungssucht oder exercise addiction, seit Jahrzehnten in der wissenschaftlichen Literatur beschrieben wird, ist diese Verhaltenssucht bis heute nicht als eigenständige Diagnose in der ICD-11 oder im DSM-5 anerkannt worden. Grund dafür ist die uneinheitliche Begriffsdefinition einerseits, wie auch das Fehlen von Längsschnittstudien mit guter Methodik. Ob sich das exzessive und zwanghafte Sporttreiben als Bewegungssucht verstehen lässt, ist für die Entwicklung und Durchführung spezialisierter therapeutischer Interventionen, wie sie in Abteilungen für Verhaltenssüchte angeboten werden, relevant. In diesem Artikel wird die Evidenz für psychische Störungen, die gemeinsam mit Bewegungssucht auftreten, im Detail beleuchtet. Es wird ersichtlich, dass Bewegungssucht zusammen mit einer Reihe diversen Begleitstörungen auftreten kann.

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Colledge F, Meyer M. Bewegungssucht und komorbide Störungen. Schw Z Psychiatr Neurol 2021; 3: 10-13.


Kontakt

Dr. Flora Colledge
Departement für Sport, Bewegung und Gesundheit (DSBG)
Universität Basel
flora.colledge[at]unibas.ch

Schweizerische Gesellschaft für Sportpsychiatrie und -psychotherapie SGSPP